Hoffnung für Nußloch

Wieder Sieg im Abstiegskampf der Vierten Liga gegen Mannheim

 

Heidelberg (soz) Sie standen mächtig unter Druck – aber sie schafften die Überraschung und dürfen deshalb weiter auf den Klassenerhalt hoffen. Die Rede ist vom Handball-Frauen-Viertligisten SG Nußloch. Der abstiegsgefährdete Aufsteiger nutzte seine wohl letzte Chance und gewann das hart umkämpfte Derby bei der HSG St. Leon/Reilingen 30:28. Damit überholte Nußloch die HSG Mannheim, liegt nun vor dem letzten Spieltag auf dem viertletzten Platz, der eventuell zu Relegationsspielen berechtigt. Auch der zu 100 Prozent rettende fünftletzte Platz ist noch möglich. Dafür müsste Nußloch am letzten Spieltag gegen Göppingen gewinnen und Bönnigheim verlieren.

 

In St. Leon war Nußloch über weite Strecken des Spiels die tonangebende Mannschaft und führte kurz nach der Pause 14:18. Vor allem Rückraumspielerin Felicia Arnold bewies erneut ihre bestechende Form und erzielte 14 Tore. Aber auch sie konnte nicht verhindern, dass die favorisierten Gastgeberinnen nach 42 Minuten wieder herankamen (22:21). Bis kurz vor dem Ende der dramatischen Partie blieb es ausgeglichen. Beim 28:28 gelang ausgerechnet der ehemaligen St. Leonerin Fatima Saddiki der Führungstreffer, Arnold warf Nußloch nach einer Zwei-Minuten-Strafe für St. Leons Abwehrchefin Eva-Maria Zinser endgültig zum wichtigen Erfolg.

 

Jubel auch beim Verbandsligisten TV Dielheim. Erstmals in der Vereins-Geschichte gelang die Meisterschaft und der Aufstieg in die Badenliga. Fast 500 Anhänger feierten das 29:16 über den Tabellen-Vierten SG Stutensee. Dielheim verwertete damit den dritten Matchball – zuvor musste der TVD zwei Niederlagen in Folge einstecken, der Vorsprung auf St. Leon 2 schmolz auf einen Punkt. „Von Anfang an ging unsere Taktik voll auf“, jubelte Trainer Ralf Pichler. „Wir haben mit unserer offensiven 5:1-Deckung den Spielfluss des Gegners empfindlich gestört.“

 

Bereits beim 13:5 zur Pause war eine Vor-Entscheidung gefallen. „Zwölf Minuten vor dem Ende, als wir mit zehn Toren in Führung lagen, wusste ich: Da passiert nichts mehr“, erzählt Pichler von seiner wie entfesselt aufspielenden Mannschaft.

 

Nach dem Spiel feierten die Dielheimerinnen zuerst ausgelassen in der Halle, danach bei Pichler im Party-Keller. Beliebtestes Getränk: Wodka Lemon... Gestern gingen die Feierlichkeiten weiter: Nachmittags flog Dielheims Meistermannschaft für zwei Tage nach Mallorca.

 

„Wir haben gezeigt, was mit harter Arbeit und tollem Teamgeist möglich ist“, freut sich Pichler. „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft.“

 

Der TSV Rot beendete die Saison in der Badenliga auf Platz 6 – vor allem aber mit einem Paukenschlag. Rot vermasselte durch das 26:21 dem bisherigen Tabellenführer SG Heddesheim Meisterschaft und Aufstieg. Von Beginn an drückten die Roterinnen dem Spiel ihren Stempel auf, führten 4:1 und 10:6. Auch in der zweiten Hälfte war Rot spielbestimmend und kam über 19:13 und 24:17 zum überraschend klaren Erfolg. Ein bisschen Wehmut kam trotzdem auf: Die Torfrauen Stef Bruckert und Lorena Steinhauser beenden ihre Karriere.