„Unser Wille war überragend“

(soz) Wie Handball-Verbandsligist TV Eppelheim das Derby beim TSV Handschuhsheim gewann

 

Heidelberg (soz) Es war alles geboten, was ein tolles Nachbarschafts-Duell ausmacht: 300 Zuschauer, heiße Zweikämpfe, hitzig diskutierte Schiedsrichter-Entscheidungen (zum Beispiel die rote Karte gegen Eppelheims Mirko Hess). Am Ende gewann der TV Eppelheim das erstmals in der Verbandsliga ausgetragene Derby beim TSV Handschuhsheim 26:24.

 

Auch gestern haderte Löwen-Trainer Jonas Kari noch mit der Niederlage: „Es tut immer noch weh, ich habe immer noch daran zu knabbern. Nachdem wir in den vergangenen Jahren nicht so oft verloren haben, ist es schwer für uns, sich ans Verlieren zu gewöhnen.“ Handschuhsheim wurde vergangenes Jahr Landesliga-Meister und stieg souverän in die Verbandsliga auf.

 

Aber Kari, das kommt im Gespräch heraus, ist auch stolz auf seine Mannschaft: „Wir haben Eppelheim zu einer sehr guten Leistung gezwungen. Selbst beim Sieg in Rot haben sie nicht so gut gespielt wie jetzt gegen uns. Das ist eine richtige Zocker-Truppe, die besonders heiß ist, wenn viele Zuschauer in der Halle sind.“

 

Entscheidend war die Phase kurz vor der Pause, als sich Eppelheim auf 11:14 absetzte. „Das waren zwei, drei Fehler zu viel“, analysierte Kari, „die hätten uns in diesem Spiel nicht passieren dürfen.“ Die Gäste hatten sich vor allem auf die schnelle Mitte der Gastgeber eingestellt. Zwar konnte Handschuhsheim den einen oder anderen Treffer nach einem erweiterten Konter erzielen, aber die entscheidende Waffe war es an diesem Abend nicht. Das verhinderte das flinke Rückzugsverhalten des Rivalen.

 

Selbst nach dem umstrittenen Platzverweis für Eppelheims Haupttorschützen Mirko Hess (6 Tore) nach 45. Minuten blieben die Gäste cool. Zwar gelang Handschuhsheim der 20:20-Ausgleich, doch dann drückte Philipp Stotz dem Spiel seinen Stempel auf und erzielte drei Treffer in Folge. Beim 22:25 war die Partie entschieden und die Gewissheit endgültig, dass Eppelheim in dieser Saison ein Spitzenteam der Verbandsliga ist. Der TVE belegt den dritten Platz.

 

TVE-Trainer Robin Erb freute sich: „Unser Wille war überragend. Außer den Punkten geht es in solch einem Derby ja auch ums Prestige. Und da kommen wir kaum zum Luftholen, am Samstag steht schon wieder das nächste Nachbarschafts-Duell gegen Dossenheim auf dem Programm.“

 

Auch Handschuhsheims Terminkalender ist prall gefüllt. Heute (20.30 Uhr) geht es im Halbfinale des badischen Pokals zum Landesligisten Odenheim.

 

Der TSV Wieblingen hat die beiden Auswärts-Niederlagen in Folge gut verkraftet und gewann gegen die HSG Ettlingen 33:25. Pech hatten die Gäste, weil sich Yannick Epse beim Stand von 3:3 verletzte. Der bis dato einzige Ettlinger Torschütze musste mit Verdacht auf einen Mittelhandbruch ins Krankenhaus. Die Karlsruher präsentierten sich danach geschwächt und sicherlich auch etwas geschockt, so dass Wieblingen auf 10:4 vorentscheidend davonzog. Zwar verkürzte Ettlingen noch einmal auf 23:20, aber der TSV konnte sich vor allem auf Torwart Janis Jung und den 15fachen Torschützen Marco Widmann verlassen. Mit fünf Treffern in Folge entschied Wieblingen das Spiel endgültig.

Obwohl der TSV Rot ohne sechs verletzte Stammspieler antrat, gewann man 27:24 bei der TGS Pforzheim II. Vor allem Dominik Steinhauser erwischte einen Sahnetag und erzielte zehn Tore. Nach dem 18:20 zogen die starken Roter auf 19:24 davon und überstanden auch die