Rot beflügelt vom Trainer-Wechsel

Handball-Verbandsliga: 32:15 in Wieblingen, nachdem Sebastian Thome auf Roland Mächtel folgt

 

Heidelberg (soz) Dass der Tabellen-Dritte TSV Rot Favorit beim Mittelklasse-Team TSV Wieblingen ist, war alleine wegen der Tabellen-Konstellation klar. Dass der Meisterschafts-Anwärter der Handball-Verbandsliga aber die Heidelberger in deren eigener Halle mit 32:15 deklassierte, überrascht. Nur sieben Minuten hielt Wieblingen mit, danach dominierte Rot und zog über 6:10, 9:14 und 11:21 davon. In der zweiten Halbzeit gelangen den Gastgebern in 20 Minuten lediglich zwei Treffer. Julian und Simon Körner waren mit jeweils sieben Treffern Rots beste Torschützen.

 

Nicht nur das Ergebnis verwundert, sondern auch der Mann an der Auswechselbank. Sebastian Thome ist neuer Trainer beim TSV Rot. Der bisherige Co-Trainer löste bereits vor dem Spiel gegen Ettlingen vor zehn Tagen Roland Mächtel ab. Nach lediglich sieben Monaten trennten sich Rot und Mächtel. Rot teilte in einer Presse-Info mit: „Die Leistungen der Mannschaft im bisherigen Verlauf stimmten doch nachdenklich. Zu wechselhaft und schwankend waren die Vorstellungen. Die Chemie zwischen Trainer und Mannschaft stimmte offenbar nicht mehr überein. Es bestand jedenfalls Handlungsbedarf.“

 

Männerwart Bernd Steinhauser erklärt die ungewöhnliche Maßnahme im RNZ-Gespräch: „Roland wollte im Sommer ein neues Spielsystem einbringen. Sein Vorgänger Boris Meiser hat jahrelang klare Vorgaben mit Spielzügen gegeben. Der Roland wollte den Spielern ein bisschen mehr Freiheiten geben. Das hat die Mannschaft nicht so angenommen.“

 

Nach mehreren Gesprächen, die schon vor Weihnachten begannen, zogen beide Seiten die Konsequenzen. „Menschlich ist alles top, wir sind im Guten auseinandergegangen“, sagt Steinhauser, „auch Roland Mächtel hat gesagt, dass das einfach mal passieren kann.“

 

Dass die Wahl schließlich auf Thome als Nachfolger fiel, ist für Steinhauser logisch. „Sebastian hat schon mit der zweiten Mannschaft den Aufstieg in die Landesliga geschafft, außerdem gerade seinen B-Schein gemacht – ihn wollten wir unbedingt im Verein halten.“

 

Das zweite Derby des Wochenendes entschied Spitzenreiter TV Eppelheim beim wiedererstarkten TSV Malsch ebenfalls souverän 23:17 für sich. Schon zur Pause war gegen die ersatzgeschwächten Gastgeber, die ohne die Routiniers Walz und Jörres antraten, beim 14:8 eine Vorentscheidung gefallen. In der zweiten Halbzeit wählte Malsch mit dem siebten Feldspieler eine neue Taktik – ebenfalls vergeblich. Eppelheim war zu stark, vor allem die Abwehr mit einem herausragenden Torwart Martin Kriechbaum stellte sich als Garant für den 13. Saison-Sieg heraus. Malschs Trainer Christian Koch beklagte aber auch das Fehlverhalten seiner Mannschaft: „Wenn man 25 technische Fehler macht, ist das einfach zu viel.“

 

Einen schwachen Start erwischte der TSV Handschuhsheim – bereits nach 13 Minuten lag der Aufsteiger 1:7 gegen den Tabellen-Zweiten SG Leutershausen 2 zurück. Lediglich beim 9:11 kurz vor der Pause keimte etwas Hoffnung auf. Danach setzte sich der Favorit aber erneut deutlich ab (11:20, 42.). Am Ende gestalteten die Löwen das Ergebnis wenigstens etwas erträglicher (22:28).

 

Die TSG Dossenheim bleibt nach dem überzeugenden 40:19 gegen den Tabellenletzten HG Königshofen auf Tuchfühlung zu den Spitzenteams auf Platz 5. Schon zur Pause, beim 21:9, hatte der Vize-Meister die Partie entschieden. Simon Heinicke und Tillmann Engler erzielten jeweils acht Tore. Am nächsten Wochenende geht’s für die TSG zum Zweiten Leutershausen. Schon jetzt gibt’s eine Kampfansage von Dossenheims Spielertrainer Nicolai Elfner: „Da wollen wir den Aufstiegskampf wieder spannender machen.“ Und vielleicht selbst noch mal eingreifen...