Wichtiger Punkt für Wiesloch

 

TV Friedrichsfeld - TSG Wiesloch 25:25 (13:8).

 

(fs) TSG kann stolz sein - Aufholjagd genügt

 

Die TSG Wiesloch setzt im Abstiegskampf mit einem Punktgewinn in Friedrichsfeld ein dickes Ausrufezeichen und belohnt sich für eine starke zweite Halbzeit. Während man im ersten Durchgang nie so richtig zum eigenen Spiel fand und einfache Gegentore hin nehmen musste, steigerte sich die Körner-Truppe nach dem Pausentee deutlich und lies sich vom 8:13 nicht beeindrucken. Mit einem 5:0-Lauf kämpften sich die Weinstädter zurück in die Partie, es stand nur noch 15:16. Die darauf folgende Überzahl-Situation nutzte die TSG, wie so oft in dieser Runde, nicht, um auszugleichen. Die Gastgeber schafften es, sich über 22:17 auf 25:22 abzusetzen. Die letzte Spielminute hatte es dann in sich: Es stand 22:25 und mit drei blitzsauberen Treffern gelang der Ausgleich und somit der immens wichtige Punkt im Kampf um den Ligaverbleib. Nach dem Schlusspfiff war die Erleichterung den Spielern und Trainern sichtlich anzusehen.

 

TV Friedrichsfeld: Kolander, Schemenauer; Daunke 1, Rüffer, Wingendorf 3, Veith 8/3, Urban 3, Dubois 3, Stahl, Eberlein 4, Embach, Maaß, Fischer 3, Seitz.

TSG Wiesloch: Böhler, Ebikeme; Dörr 3, Ruß 6/1, N. Maier 5, Bederke, Tichelmann 1, Dutzi, M. Sauter 2, Meudt, F. Sauter 2, Kapp, van de Locht 3, Müller.

Strafzeiten: 4 - 2.

Platzverweis: Wingendorf (Friedrichsfeld, 57.).

Siebenmeter: 4/3 - 3/1.

 

HG Oftersheim/Schwetzingen II - HSG St. Leon/Reilingen 28:27 (13:13).

 

(krau) Schlussphase voller Dramatik - Wieder Pech für St. Leon

 

Eine turbulente Schlussminute war das i-Tüpfelchen auf einem spannenden, dramatischen echten Lokalderby, das lange Zeit hin und her wogte und einen Sieger nicht verdient gehabt hätte. Was war geschehen: Nach dem Anschlusstreffer der HSG zum 26:27 vertändelten die Gastgeber ihren nächsten Angriff. Den daraus resultierenden Tempogegenstoß der HSG stoppte ein HG-Akteur durch eine rüde Attacke, was von den Schiedsrichtern logischerweise und regelkonform mit einer roten Karte - zusätzlich der blaue Karte, die einen Bericht nach sich zieht - und einem Siebenmeter geahndet wurde: Ausgleich zum 27:27. Fünf Sekunden vor Spielende erhielt die HG einen Freiwurf zugesprochen. Eine sehr undurchsichtige Situation führte zu einer roten Karte für einen HSG-Spieler und ebenfalls zum Gang an die Linie, der mit dem Schlusspfiff zu einem glücklichen 28:27 führte.

 

Über weite Strecken der Begegnung sahen die Zuschauer beide Mannschaften auf Augenhöhe. Die HG verstand es dabei immer wieder, ihren robusten Kreisläufer gut in Szene zu setzen, der der HSG-Abwehr doch große Probleme bereitete. Die HSG gefiel durch ein großteils sehr überlegt aufgebautes Angriffsspiel, brachte oftmals den Rückraum in aussichtsreiche Wurfpositionen und bezog vor allem im zweiten Spielabschnitt auch die Außen recht erfolgreich ins Spiel mit ein. In der Defensive wirkte das HSG-Team phasenweise zu passiv und es fehlte die Abstimmung und Kompaktheit. Einsatz und Engagement stimmten auf beiden Seiten, doch fehlte der HSG am Ende das berühmte Quäntchen Glück, um zu einem verdienten Punktgewinn zu kommen.

 

Beide Mannschaften begannen die Partie mit flottem Angriffsschwung. Während die HG mit einer defensiven 6:0-Formation agierte, setzte das HSG-Team auf sein bewährtes 5:1-Abwehrsystem. Aber gerade in der Defensive taten sich doch teilweise große Abstimmungsprobleme auf. Speziell der sehr robuste und agile Kreisläufer der HG bereitete große Probleme und setzte sich immer wieder gegen die etwas nachlässige Abwehr der HSG durch. Im Angriff gefielen die Gäste durch klug aufgebaute Kombinationen und so entwickelte sich ein sehr interessantes Spiel, das lange Zeit keine Mannschaft im klaren Vorteil sah. Die HG verstand es dabei, durch ihr breit und sachlich aufgebautes Spiel die Lücken in der HSG-Abwehr zu finden und diese auch zu nutzen. Die Gäste brachten sehr effektiv ihren Rückraum in aussichtsreiche Positionen und bis zum 5:5 war die Begegnung ausgeglichen. Auch nach dem 7:5 und 8:6, als die HSG sich durch gelungene Aktion einen kleinen Vorsprung erspielte und drauf und dran war, sich etwas abzusetzen, legte die HG nach und ging selbst mit 11:9 und 13:11 in Front, weil die HSG zwei, drei Bälle unkonzentriert vergab und auch in der Abwehr unkonzentriert wirkte. Bis zum Pausenpfiff zeigte sich das HSG-Team aber leistungsbereiter und kampfstärker und kam noch durch einen tollen Gegenstoßtreffer und einem platzierten Wurf aus der zweiten Reihe zum 13:13-Ausgleich.

 

In der zweiten Halbzeit war lange Zeit die HSG die spielbestimmende Mannschaft. Sehr effektiv wurden die Angriffe vorgetragen und abgeschlossen. Dynamische Angriffsaktionen und eine nun aufmerksamere Defensive brachten den Gästen ein leichtes Übergewicht. Ein super Anspiel auf den Außen und eine gekonnte Kreuzbewegung führten zu einer 17:15-Führung der HSG. In der Folgezeit hielt das HSG-Team diesen Zwei-Tore-Vorsprung, weil man selbst in Unterzahlt durch energische Aktionen zu Torerfolgen kam. Während die Offensive der HSG erfolgreich operierte, zeigte sich die Defensive nicht immer auf der Höhe und wirkte viel zu passiv gegen das spielerisch nicht nachlassende HG-Team. Über 20:18 blieben die Gäste bis zum 23:21 in der 50. Minute auf der Siegerstraße, weil sie in der Offensive immer wieder sehr effektiv agierten. Dann aber kam ein kleiner Bruch ins Spiel des HSG-Teams. Zwischen der 50. und 56. Minute vertändelte es einige Angriffe, leistete sich Fehlabgaben und Fehlwürfe und brachte die HG wieder ins Spiel zurück. Diese nutzte die Schwächen der HSG konsequent aus und kam vor allem wieder über den Kreis zu einer 25:23-Führung. Doch die Gäste zeigten in den Schlussminuten wieder viel Einsatz und Kampfgeist und kamen nach dem 24:26 zum 25:26-Anschlusstreffer. Nach dem 25:27 überschlugen sich dann die Ereignisse und nach dem durch die HSG super herausgespielten 26:27 kam es dann zu den eingangs erwähnten dramatischen Schlussereignissen. Sicherlich eine sehr unglückliche Niederlage der HSG, die aber durchaus vermeidbar gewesen war, hätte man sich nicht durch eine sechs-minütige Schwächephase vor allem in der Offensive um den verdienten Lohn gebracht.

 

 

HG Oftersheim/Schwetzingen II: Gärtner, Herb; Lahme 1, Geisler 10, Lux, Fink 1, Fendrich 6/1, Dexheimer 2/1, Demel 3, Leibnitz 1, Hakic 4, Hahne.

HSG St. Leon/Reilingen: Schmidt, Winter; Rausch 3, Krepper 6, Schmitt 7, Lechner, Eichstätter, Manke 1, Decker 7/3, Menger, Huber, Kikillus 3, Brenzinger.

Strafzeiten: 1 - 3.

Platzverweise: Hakic (Oftersheim/Schwetzingen, 60.) und Kikillus (St. Leon/Reilingen, 60.).

Siebenmeter: 3/2 - 3/3.