„Wir sind zu einem Top-Badenliga-Team gewachsen“

Durch 26:16 gegen Knielingen St. Leon jetzt Fünfter – Malsch zittert weiter um Klassenerhalt in der Verbandsliga

 

Heidelberg (soz) Eine grandiose Leistung zeigte Handball-Badenligist HSG St. Leon/Reilingen beim letzten Heimspiel der Saison: Durch das überraschend deutliche 26:16 gegen den TV Knielingen steht die HSG nun auf einem tollen fünften Platz. Mit einem ausgedünnten Spielerkader, der verletzungsbedingt und berufsbedingt auf nur noch acht Feldspieler und zwei Torhüter geschrumpft war, war das HSG-Team seinem Gegner sowohl im spielerischen als auch vor allem im konditionellen Bereich deutlich überlegen. Einsatzfreudig, hoch konzentriert und mit viel Engagement und spielerischer Intelligenz gefiel das technisch versierte HSG-Team während der gesamten Begegnung. Es ist eigentlich schade, dass die Runde nun fast zu Ende ist, hat St. Leon doch gerade in den letzten Spielen zu einer bestechenden Form gefunden.

 

Die Gäste fanden wenig Mittel gegen die einsatzfreudigen, laufstarken Gastgeber und mussten schon früh die Dominanz der HSG erkennen. Über 6:2 und 10:5 hatte man beim 13:5 bereits einen komfortablen Vorsprung. Bezeichnend für die Einsatzfreude war auch, dass selbst in doppelter Unterzahl einen Treffer erzielte. Bis zur Pause hatten die Gastgeber eine 16:9-Führung herausgeworfen.

 

Dieser Vorsprung wurde in der zweiten Halbzeit noch einmal ausgebaut. Trainer Christopher Körner jubelte: „Mit nur acht Feldspielern haben wir eine überragende Leistung und eine tolle Moral bewiesen. Wir sind zu einem Top-Badenliga-Team gewachsen.“

 

Ähnlich stark präsentierte sich auch die TSG Wiesloch in den letzten Wochen. Das bewies die TSG auch beim 33:29 gegen den Vorletzten TV Hardheim. Nach Problemen in der ersten Halbzeit – die Seiten wurden mit einem knappen 16:15 gewechselt – steigerte sich Wiesloch wie so oft im zweiten Durchgang. Beim 20:16 war der Vorsprung schon etwas beruhigender, beim 32:25 war die Partie entschieden.

 

Beinahe wäre dem TSV Rot die Überraschung geglückt und der Verbandsliga-Dritte hätte Tabellenführer SG Leutershausen 2 nochmals kräftig in die Suppe gespuckt. Am Ende hat es dann allerdings nicht gereicht: Rot verlor 23:27, sodass die Reserve des Drittligisten einen Spieltag vor Saison-Ende die Meisterschaft und den Aufstieg in die Badenliga feiern konnte. Eine zeitweise inkonsequente Abwehr-Arbeit beim TSV und vor allem ein überragender Jörn-Thore Döding (Ausleihe der 1. Mannschaft) im Tor bescherten der SG letztendlich den Sieg.

 

Nach zunächst ausgeglichenem Beginn setzte sich Leutershausen nach dem 2:2 erstmals auf 5:3 ab. Vor allem Felix Hildenbeutel und Maximilian Hornstein konnten sich des Öfteren beinahe unbedrängt die Ecke aussuchen. Jannik Steger im Tor des TSV, der in den zurückliegenden Spielen maßgeblich an den Erfolgen seiner Mannschaft beteiligt war, hatte oftmals einen schweren Stand. Auf der anderen Seite war es der Torhüter der SG, der zahlreiche sichere Torchancen des TSV Rot zunichte machte. So konnte die Heim-Mannschaft bis zur Pause ständig einen Drei- bis Vier-Tore-Vorsprung halten.

 

Gleich nach dem Wechsel erhöhte die SGL auf 17:11. Beim 22:15 in der 47. Minute war Leutershausen auf dem Weg zu einem sicheren Heim-Sieg. Aber Rot zeigte in der Endphase nochmals Moral und Kampfgeist. Angetrieben von Dominic Steinhauser, der mit acht Treffern auch erfolgreichster Werfer in diesem Spiel war, setzte Rot zur Aufholjagd an. Die Abwehr packte energischer zu. Beim 22:20 und 24:23 war die Partie wieder völlig offen. Doch Leutershausen entschied in den letzten beiden Minuten das Spiel endgültig.

 

Ohne den erkrankten Leistungsträger Sebastian Scheffzek verlor der Tabellen-Zweite TV Eppelheim bei der HSG Walzbachtal 25:26. Zu Beginn der zweiten Hälfte war Eppelheim mit den Gedanken noch in der Kabine: Walzbachtal zog von 13:12 auf 18:13 davon. Zwar verkürzte Eppelheim auf 20:19, musste aber erneut abreißen lassen (24:21). Nun versuchte es Eppelheim mit einer offensiven Abwehr, kam dadurch auf 26:25 heran. Eine diskutable Zeitstrafe für die Gäste besiegelte endgültig die Niederlage.

 

Nichts zu holen gab es für den TSV Malsch bei der TSG Dossenheim: Durch das 21:31 muss Malsch bis zum Schluss um den Klassenerhalt zittern. Die Gastgeber hatten dabei leichtes Spiel gegen die uninspirierten Gäste. 10:6, 15:9 und 18:11 waren die Zwischenstände beim ungefährdeten Erfolg. Malsch hat damit einen Spieltag vor Saisonende einen Punkt Vorsprung auf den Vorletzten Neuthard. Mit einem Sieg gegen Walzbachtal am letzten Spieltag würden die letzten Zweifel beseitigt – oder man muss auf eine Niederlage des Konkurrenten hoffen. Trainer Christian Koch fordert: „Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir allerdings eine andere Einstellung haben als in Dossenheim.“ Wille und Kampf ist im Abstiegskampf das Mindeste, was man von einer Mannschaft erwarten kann...

 

Handschuhsheim zeigte ein gutes Auswärtsspiel in Pforzheim und belohnte sich beim 32:32 mit einem Punkt. Dabei war sogar ein Sieg drin – über weite Strecken des Spiels lagen die Löwen mit zwei bis drei Treffern in Führung.

 

Der TV Bammental verlor das Spitzenspiel in der Landesliga beim Zweiten TG Laudenbach 24:25. Dabei verspielte Bammental innerhalb von fünf Minuten eine Vier-Tore-Führung aus der ersten Halbzeit.