Heidelberg. Der TV Eppelheim setzt sich an der Tabellenspitze der Handball-Verbandsliga fest. Durch das 16:15 im Derby-Kracher gegen den Dritten TSV Rot hat Eppelheim bereits drei Pluspunkte Vorsprung auf Verfolger Leutershausen II bzw. fünf Zähler auf den Gegner vom Wochenende. 300 Zuschauer erlebten ein dramatisches Spitzenspiel, das der überragende TVE-Keeper Martin Kriechbaum endgültig entschied, als er einen kapitalen Wurf von Dominic Steinhauser entschärfte.

 

Dass kein Tor-Festival zu erwarten sein würde, war jedem klar, der die Tabelle lesen konnte. Denn hier trafen die beiden abwehrstärksten Mannschaften der Liga aufeinander. Dass aber am Ende ein typisches Halbzeit-Ergebnis als Endstand auf der Anzeigetafel aufleuchtete, hatte neben den starken Defensiv-Reihen beider Teams noch weitere Ursachen, die im Spielverlauf begründet waren.

 

Das Spiel begann mit einem Schock für die Hausherren, als die Schiedsrichter bereits in der zweiten Minute nach einem harten Zusammenprall von Rots Dominic Steinhauser mit der Eppelheimer Abwehr Sebastian Scheffzek die Rote Karte zeigten. Die Gastgeber mussten nun ohne einen ihrer Schlüsselspieler auskommen. Kurz vor der Halbzeit musste Eppelheim einen weiteren Ausfall verkraften: Spielmacher Christopher Föhr verließ nach einem Konter verletzt das Feld. Umso höher ist es zu bewerten, dass sich Eppelheim bis zur Pause einen 10:7-Vorsprung herausspielte.

 

Nach dem Ausfall der beiden Hauptangreifer war klar, dass nur bedingungslose Abwehr-Arbeit zum Erfolg führen könnte. „Das war die beste Deckung, die wir je gespielt haben“, konstatierte Co-Trainer Sebastian Dürr stolz. Eppelheim kämpfte löwenhaft um jede Position und konnte die Gäste immer wieder aufhalten – auch wenn der gleich nach der Pause erzielte Vorsprung (11:7) wieder langsam dahinschmolz.

 

Doch ein oder zwei Tore blieb Eppelheim immer vorne, weil der nun in den Rückraum gerückte Mirko Hess ab und an einen Treffer setzen konnte. So jubelte am Ende Eppelheim.

 

Auch dank Neuzugang Marius Jörres besiegte der TSV Malsch den Vorletzten SV Langensteinbach 24:22 und hat bereits zu Beginn der Rückrunde einen satten Sieben-Punkte-Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Der ehemalige Drittliga-Spieler des TV Großsachsen, dessen Vertrag vor einem Jahr aufgelöst wurde, erzielte in einem ersten Spiel für den Traditions-Klub acht Tore. Jörres trainierte vergangene Woche erstmals in Malsch mit und wird Trainer Christian Koch bis zum Ende der Saison zur Verfügung stehen.

 

Malsch sorgte nach dem 10:7 zur Pause mit einer starken Phase bis zum 17:9 für die Vorentscheidung. Danach gab’s allerdings einen Bruch im Angriffsspiel. Beim 20:18 fünf Minuten vor dem Ende waren die abstiegsgefährdeten Gäste wieder dran. Doch schließlich brachte Malsch den Vorsprung clever über die Zeit.

 

Der TV Bammental schiebt sich durch das glückliche 22:21 gegen den Vorletzten TSV Rot 2 auf den fünften Platz in der Landesliga vor. Lukas Neuhäuser sorgte mit einem sehenswerten Kempa-Trick für den beruhigenden 15:10-Halbzeitstand. Auch beim 22:18 drei Minuten vor dem Ende sah der Favorit wie der sichere Sieger aus. Doch nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Bastian Steinmetz kam Rot durch drei schnelle Treffer wieder heran, war 25 Sekunden vor dem Ende sogar in Ballbesitz mit der Chance zum Ausgleich. Der letzte Wurf des Aufsteigers landete jedoch im Bammentaler Abwehr-Block. „Auch dreckige Siege sind Siege“, kommentierte TVB- Linksaußen Steffen Dollinger die glanzlosen zwei Punkte.