Nußloch im Tor-Rausch

(soz) BW-Liga Frauen: Nach 10:17 noch 38:35 in Bönnigheim

 

soz. Die HSG St. Leon/Reilingen, bis zum Wochenende Überraschungs-Erster in der Baden-Württemberg-Liga der Frauen, kassierte beim starken Aufsteiger TSV Heiningen eine 22:23-Niederlage. Dadurch rutschte St. Leon hinter Wolfschlugen auf Platz zwei. Nach einem schnellen 3:6-Rückstand fand die HSG in die Partie und konterte: Eine Viertelstunde später lag die Mannschaft von Trainer Sascha Kuhn 9:11 vorne, zur Pause sogar 12:15. Doch in der zweiten Hälfte wollte nur der Ball nur noch selten ins Tor gehen, in den letzten 15 Minuten erzielte St. Leon sogar nur noch zwei Treffer.

 

Die Aufholjagd der SG Nußloch geht weiter. Der 38:35-Erfolg beim TSV Bönnigheim war bereits der zweite Sieg in Folge. Der Aufsteiger führt damit das untere Mittelfeld an und kann nach der Rückkehr sämtlicher Leistungsträgerinnen zuversichtlich in die nächsten Wochen gehen. Dabei sah es in der ersten Halbzeit nach der siebten Saison-Pleite für Nußloch aus. Beim 10:17 bahnte sich eine hohe Niederlage an, beim 16:21 zur Pause sah es nicht viel besser aus.

 

Selbst in der 38. Minute lag Nußloch noch 22:27 zurück. Danach spielte sich die SG mit atemberaubendem Tempo-Handball in einen Rausch, konnte sich vor allem auf drei Haupttorschützinnen stützen: Felicia Arnold erzielte zwölf, Tara Beckenbach zehn und Katharina Lemke sieben Tore. Beim 28:28 (46.) schaffte Arnold den Ausgleich, beim 30:34 (55.) war die Entscheidung gefallen.

 

Badenligist TSV Rot tat sich gegen den Tabellen-Vorletzten TV Schriesheim schwer, gewann aber glücklich 23:22. Ohne die beiden Leistungsträgerinnen Cathrin Hofmann und Anna Engelmann fehlte den Gastgerinnen die Durchschlagskraft. Schriesheim dominierte zunächst und legte zwei bis drei Tore zwischen sich und Rot. Erst ab der 25. Minute konnte Rot seine Abwehr durch Umstellungen stabilisieren und zog mit Schriesheim gleich. Trotzdem blieb die Partie bis zum Schluss spannend. In den letzten Sekunden bekam Rot noch einen glücklichen Siebenmeter zugesprochen, da eine Schriesheimer Abwehrspielerin den Abstand nicht einhielt.

 

Das zieht nach den neuen Regeln in den letzten 30 Sekunden eine Rote Karte und einen Siebenmeter nach sich. Evelyn Hoffmann verwandelte nervenstark zum Sieg.

 

Weniger Glück hatte Vize-Meister TSG Wiesloch. Gegen den Tabellen-Zweiten TSV Viernheim gab es eine 23:25-Niederlage. Dabei lag Wiesloch zur Pause noch 16:12 in Führung. Danach klappte allerdings vor allem Angriff nicht mehr viel. Folge: Die Hessen legten auf 19:21 vor und gaben diesen Vorsprung nicht mehr her.

 

Eine große Enttäuschung erlebte Verbandsligist SG Walldorf. Beim Tabellen-Vorletzten TS Mühlburg war die SG beim 17:27 chancenlos – dabei hatte man sich berechtigte Hoffnungen auf die ersten Auswärtspunkte in dieser Saison gemacht. Grund für die hohe Niederlage: Große Lücken in der Abwehr, wenige Ideen im Angriff und eine schwache Siebenmeter-Bilanz. Alleine vier Strafwürfe wurden vergeben.

 

Mit dem fünften Sieg im fünften Spiel bleibt die SG Bammental/Mückenloch dem Landesliga-Tabellenführer HSG Bergstraße (ein Spiel mehr) auf den Fersen. Das 22:13 gegen den Tabellenletzten SG Schwarzbachtal spricht eigentlich eine deutliche Sprache – doch nach dem 5:1 und 10:3 schluderte der Favorit. Nach 40 Minuten hatte der Außenseiter plötzlich auf 12:9 verkürzt. Erst eine Auszeit bewirkte eine Leistungssteigerung und einen am Ende standesgemäßen Erfolg.