Erfolgreich nach einer gewissen Anlaufzeit

Handball: Erst ein Stotter-Start, dann ein souveräner Auswärtssieg der Frauen der HSG St.Leon/Reilingen -

Heidelberg. (bz) Mal wieder Anlaufschwierigkeiten hatten die Oberliga-Handballerinnen der HSG St.Leon/Reilingen am Samstagabend beim punktlosen Schlusslicht TV Nellingen II. Ein knappes 15:12 zur Pause, baute die HSG dank einer starken zweiten Hälfte in einen standesgemäßen 35:22-Sieg aus.

„Wie zu erwarten, war es ein schweres Spiel“, kommentierte St.Leon/Reilingens Trainer Sascha Kuhn die Begegnung und ging dabei ins Detail, „in der ersten Halbzeit haben wir den Gegner zu viel spielen lassen. Es war eine sehr zerfahrene Partie mit wenig Struktur, in der die Abwehr erst in der zweiten Hälfte zu alter Stärke fand.“

Voller Tatendrang gingen die Spielerinnen in die zweite Halbzeit. Anfänglich lief auch noch nicht alles glatt, wodurch sich die HSG erst in der 42. Minute klar absetzen konnte (25:19). Wieder einmal zeichnete sich die Mannschaft durch geschlossenes Auftreten aus, bei dem jede Akteurin Akzente setzte und so ihren Teil zum Sieg beitrug. Linda Gottselig kehrte auf HSG-Seite zurück und brachte sich mit vier Treffern sofort bestens ein. „Nach längerer Pause freut es mich, endlich wieder auf dem Spielfeld zu stehen und meiner Mannschaft zu einem Sieg zu verhelfen“, sagte sie hinterher.

Eine Niederlage, die nicht allzu sehr schmerzt, da sie mehr oder minder eingeplant gewesen ist, kassierten die Badenliga-Männer der HSG. „Die Jungs haben gekämpft und zeitweise den Anschluss geschafft, mit zwei, drei technischen Fehlern zu viel aber den Gegner nochmals aufgebaut“, fasste Hans Menger, der Vorstand von St.Leon/Reilingen, die 19:28-Niederlage bei der SG Heidelsheim/Helmsheim zusammen.

Am Freitagabend lief die Winter-Sieben beim Tabellenführer über die komplette Spielzeit einem Rückstand hinterher. Bereits zur Pause schien beim 8:13 eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Bis zwölf Minuten vor dem Ende hielt die HSG den Rückstand bei fünf Treffern (17:22), ehe sie dem Kontrahenten aufgrund der vielen technischen Fehler einen klaren Heimsieg gestatteten. Christian Decker trug sich mit sieben Treffern am häufigsten in die Torschützenliste ein.

„Wir müssen versuchen gegen die zu punkten, die sich in unserer Tabellenregion oder dahinter befinden“, legte Menger den Fokus auf die anstehenden Partien gegen Kontrahenten, die sich mehr oder weniger auf Augenhöhe befinden. „Was nach wie vor wehtut, ist der verletzungsbedingte Ausfall von Felix Scholl“, sagte Menger, der darauf hofft, dass der Rückraummann im Februar wieder mitwirken kann.

Einen bitteren Beigeschmack hatte der 22:15-Erfolg der Verbandsliga-Männer des TV Eppelheim bei der HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim. Christopher Föhr verletzte sich schwer am Knie und wird wohl für längere Zeit fehlen. Trotz dessen frühzeitigen Ausscheidens lag der TVE schnell mit 5:2 in Front, ehe die Gastgeber zurückkamen und selbst in Führung gingen. Zehn Minuten vor der Pause fingen sich die Gäste und stellten angesichts der 12:8-Halbzeitführung die Weichen zeitnah auf Auswärtssieg.

Trotz zahlreicher Zeitstrafen gegen die Eppelheimer Abwehrrecken kamen die Hausherren nie näher als auf vier Tore heran, auch weil Niclas Brendel hellwach im Tor reihenweise beste Einwurfmöglichkeiten der HSG zu Nichte machte. TVE-Trainer Sebastian Dürr zeigte sich von seiner Abwehr begeistert, stellte aber auch fest, dass dem Gegner bei mehrfacher Überzahl kein Tor gelang. „War es deren Schwäche oder unsere Stärke? Da kam wohl beides zusammen“, meinte er, pflichtete aber Robin Erb bei, der mit der Angriffsleistung trotz des Sieges keineswegs zufrieden war, „eine Wurfausbeute von 50 Prozent ist einfach zu wenig.“

Nervenaufreibend bis zur letzten Sekunde und dank einer furiosen Aufholjagd ein gefühlter Sieg ist das 27:27-Unentschieden des TSV Wieblingen beim SV Langensteinbach. Bis zu sieben Tore in Rückstand lag der TSV kurz nach der Halbzeit, er gab sich aber nie geschlagen und glich drei Minuten vor dem Ende erstmals zum 25:25 aus. Acht Sekunden vor der Schlusssirene rettete Christoph Schwartz den Wieblingern mit seinem Treffer zum Endstand den so wichtigen Punkt.

Extrem torarm, nämlich 18:18, endete das Landesliga-Spiel der Männer zwischen dem TV Eppelheim II und dem TSV Buchen. Da Eppelheims Julius Jäger in der Schlusssekunde per Siebenmeter der Ausgleich glückte, durften sich die Hausherren über einen gewonnenen Punkt freuen. Eine Minute vor Schluss lagen sie gar mit 16:18 im Hintertreffen. Im sechsten Saisonspiel sicherten sich die Eppelheimer damit den ersten Punkt.

 

Zu viele freie Würfe vergeben

Handball-Badenliga Männer: TSG Wiesloch unterliegt TV Knielingen mit 21:28 – Keine Konstanz über 60 Minuten

Wiesloch. (bz) Die Tabellenkonstellation ließ wenig Hoffnung auf einen Punktgewinn. Dennoch ärgerte Oliver Bender, den Trainer der TSG Wiesloch das 21:28 (13:18) seiner Sieben am Samstagabend gegen den TV Knielingen.

„Knielingen ist immer noch das einzig ungeschlagene Team der Liga“, sagte Bender, „von daher ist es nicht dramatisch.“ So das erste Fazit des Trainers, der angesichts von drei Heimniederlagen in vier Partien nicht wirklich zufrieden sein kann mit dem bisherigen Saisonverlauf. „Wenn man von unseren Ansprüchen von vor der Runde ausgeht, hätten wir damit gerechnet, das Spiel gegen Knielingen zu gewinnen“, erklärte Bender und stellte heraus, „deshalb wäre auch dieses Mal mehr drin gewesen, allerdings sind wir an uns selbst gescheitert und auch am Knielinger Torwart.“

Immer wieder verzweifelten die Wieslocher an selbigem, der sich acht freie Würfe schnappte. Beinahe über die komplette Spielzeit liefen die Hausherren einem Rückstand hinterher, einzig nach dem 2:1 durch Benny Maier führte Wiesloch kurzzeitig. Das 6:6 nach 13 Minuten sollte der letzte Gleichstand bleiben, ehe sich die Knielinger absetzten und ihren Vorsprung souverän über die Zeit brachten.

„Auf unserer Seite gibt es niemanden herauszuheben“, stellte Bender fest, der zumindest im zweiten Abschnitt eine Steigerung seiner Mannschaft erkannte, „in der ersten Hälfte haben wir ein schlechtes Rückzugsverhalten gezeigt, später immerhin gekämpft und uns gegen die Niederlage gestemmt.“ Trotz all der Bemühungen gelang es der TSG nicht, den Abstand zu verringern, die 21:28-Niederlage war die dritte Heimpleite mit exakt sieben Toren Unterschied.

„Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir jeden Gegner in der Badenliga schlagen können“, ist Wieslochs Trainer sicher, sich besser präsentieren zu können, als es die aktuelle Tabellenposition vermuten lässt, „das Potenzial dazu besitzen wir, wir kommen nur noch nicht an unsere Leistungsgrenze.“

In den kommenden drei Wochen gibt es die Möglichkeit das gleich mehrfach zu beweisen. In Heddesheim, gegen Viernheim und in Oftersheim/Schwetzingen II warten drei Gegner, die sich in derselben Tabellenregion befinden.

TSG Wiesloch: Haubrock, S. Sauter (beide Tor), Ruß, N. Maier 2, Olbrich 4, Schira, B. Maier 2, Dutzi 3, M. Sauter 2, Ganshorn 1, F. Sauter 1, van de Locht 2/1, Hecker 3/2, Leitner 1.

Wieslochs Frauen im Aufwind

Handball-Badenliga Frauen: Zweiter Sieg in Folge beim TV Dielheim, der einen rabenschwarzen Tag erwischte

Dielheim. (bz) In solchen Partien ist die Anspannung stets eine andere. „Das haben wir schon unter der Woche im Training gespürt“, hat Frank Gerbershagen, Trainer der Badenliga-Frauen der TSG Wiesloch, nach dem 35:25-Sieg beim TV Dielheim verraten.

Das Derby verlief für die Gäste nahezu über die komplette Spielzeit nach Wunsch, während in Dielheim die Ernüchterung im Nachgang groß gewesen ist. „Es ist ein rabenschwarzer Tag für uns gewesen“, fasste TV-Trainer Ralf Pichler seine Enttäuschung zusammen, „mit einer normalen Form hätten wir mit Sicherheit etwas holen können. Es war eine sehr unnötige Niederlage.“

Lediglich in den Anfangsminuten konnte der Aufsteiger die Partie offen gestalten und führte sogar kurzzeitig mit 2:0. Nachdem die Wieslocherinnen die Anfangsnervosität abgeschüttelt hatten, zogen sie Tor um Tor davon, nach 14 Minuten lagen sie bereits beruhigend mit 11:4 in Front. Ein hartes Foul von Jennifer Funkert hatte eine Rote Karte zur Folge (14.), was die Dielheimerinnen erheblich schwächen sollte.

„Bis zur 20. Minute war ich zufrieden, dann haben wir den Gegner durch nachlässige Abwehrarbeit jedoch wieder stark gemacht“, haderte Gerbershagen mit der Endphase der ersten Hälfte. Beim Stand von 12:18 aus Sicht des TV wechselten beide Mannschaften die Seiten. „Bis auf Huma Rexha und unsere Torhüterin Blessing Häffner konnte keine an die Leistung der vergangenen Woche anknüpfen“, machte Pichler darin einen Grund für die sechste Pleite im sechsten Saisonspiel aus.

Im zweiten Abschnitt geriet der Wieslocher Sieg zu keinem Zeitpunkt in Gefahr, in den Schlussminuten schraubten sie das Ergebnis gar auf 35:25 in die Höhe. „Ich habe mich riesig gefreut für die Mädchen“, sprach Gebershagen der kompletten Mannschaft ein Lob aus und hob dabei zwei junge Spielerinnen heraus, „Lara Blum aus der A-Jugend führen wir Schritt für Schritt heran und Nina Kraus hat die letzten zehn Minuten im Tor zwei Siebenmeter sowie ein paar freie Würfe gestochen.“

Während die TSG nächste Woche bei der punktgleichen SG Heddesheim direkt nachlegen möchte, haben die Dielheimerinnen zwei Wochen Pause, um die Wunden zu lecken.

TV Dielheim: Häffner (Tor), Funkert 3/1, S. Laier, Dumbeck, Müller 1, Schmidt 1, Rexha 10/3, Kretz 1, Greulich 2/1, Neidig 4, Ritz 1, M. Laier, Wagenblaß 2, Hellberg.

TSG Wiesloch: Fiala, Kraus (beide Tor), S. Blum, Klevenz 7, Lies 2, Schupp 2, Rothermel, Rudolph, Hilgenhaus 6/4, J. Sauter 4/1, Baumgärtner 2, L. Blum 4, Frick 3, Kuhn 5/4.