Ein Kraftakt der Kuhn-Sieben

Handball: Oberliga-Frauen der HSG St.Leon/Reilingen erkämpfen sich einen Pflichtsieg – Enttäuschendes Wochenende für die Männer-Badenligisten aus Wiesloch und St.Leon/Reilingen

Heidelberg. (bz) Einen Kraftakt mussten die Oberliga-Frauen der HSG St.Leon/Reilingen aufs Parkett legen, um sich am Sonntagnachmittag beide Punkte gegen den TSV Birkenau zu sichern.

„Für mich war das ein mehr als verdienter Sieg“, beurteilte HSG-Trainer Sascha Kuhn das 30:24 (12:11) seiner Mannschaft, „wir haben von Beginn an die Marschroute vorgegeben und das konsequent durchgezogen.“ Besonders zu überzeugen wussten Mittespielerin Annika Rimpf, die wieder zu alter Stärke gefunden, wie auch Samira Schulz, die ihre Sache auf Halbrechts mehr als gut gemacht hat.

In der ersten Halbzeit sahen die Zuschauer einen offenen Schlagabtausch, bei dem sich keine Mannschaft mehr als zwei Tore in Folge erzielen konnte. Nach der Pause waren Schulz, Valerie Steinhauser sowie Eva Zinser binnen 70 Sekunden einen Drei-Tore-Vorsprung zum 16:13 (38.), den sich St.Leon/Reilingen nicht mehr nehmen ließ. Spätestens mit dem 26:20 durch Madeleine Laier neun Minuten vor dem Ende war die Partie entschieden. „Phasenweise standen wir richtig kompakt in der Abwehr, aber haben manchmal einfache Würfe der Toptorschützinnen zugelassen“, sagte Rimpf, mit neun Treffern erfolgreichste Schützin des Tages, die sich besonders darüber freute, „dass wir kaum technische Fehler hatten.“

Kein schönes Wochenende erlebten die beiden Männer-Badenligisten der TSG Wiesloch (27:34 gegen den TV Hardheim) sowie die HSG St.Leon/Reilingen (23:36 beim TV Knielingen). Während die HSG bei einer Spitzenmannschaft unterlag, musste die TSG ausgerechnet gegen das Schlusslicht aus Hardheim eine deutliche Niederlage einstecken.

Von Anfang bis Ende beinahe komplett souverän gestalteten die Badenliga-Frauen des TSV Rot ihren 25:21-Auswärtssieg beim TV Brühl. Sie lagen stets in Front, nach 21 Minuten gar mit 12:4. Beim 20:18 witterten die Gastgeberinnen wieder eine Chance, Rots Trainer Daniel Weinheimer unterbrach das Spiel durch deine Auszeit. Er erinnerte seine Schützlinge daran, dass die Führung auf ihrer Seite lag und die Abwehr wieder kompakter stehen müsse. Ohne zu sehr in Bredouille zu geraten, brachte der TSV das 25:21 ins Ziel.

Die Frauen des TV Dielheim mussten zuhause gegen die HSG Mannheim die nächste Niederlage einstecken. Dabei stemmten sie sich vehement gegen die fünfte Saisonpleite, starteten hochkonzentriert und führten zur Pause sogar mit 14:12. Allerdings ermöglichten die Dielheimerinnen den Gästen nach dem Seitenwechsel viele Tempogegenstoßtore aufgrund von Unkonzentriertheiten. Die entscheidende Phase zwischen der 49. und 56. Minute ging mit 0:4 verloren, Mannheim zog auf 21:25 davon und ließ sich den Vorsprung bis zum Endergebnis von 24:27 nicht mehr nehmen.

Die Männer des TSV Germania Malsch erlitten am Samstag die erste Heimniederlage der Verbandsliga-Saison. Am Ende setzte sich die punktgleiche TG Eggenstein nicht unverdient mit 22:26 durch. Während sich die Füchse jedes Tor hart erarbeiten mussten, war Eggenstein immer wieder durch einfache Tore über ihren Kreisläufer erfolgreich. Bis zum 20:20 nach 47 Minuten stand das Spiel auf des Messers Schneide, ehe sich die Gäste mit drei Treffern in Serie entscheidend absetzen konnten.

„Die Gäste traten einen Tick geschlossener auf, weshalb die Niederlage unterm Strich auch in Ordnung geht“, sagte Malschs Trainer Christian Koch, der mit dem wenig durchschlagskräftigen Angriff nicht einverstanden war, „mit nur 22 Toren ist es zudem schwer ein Heimspiel zu gewinnen.“

Zu spät aufgewacht ist der TV Eppelheim bei der HSG Walzbachtal, weshalb sich die Männer von Trainer Robin Erb mit einer unnötigen 26:30-Niederlage auf den Heimweg machen mussten. „So halbherzig kann man nicht ins Spiel gehen, kein entschlossener Zug zum Tor, elf Ballverluste in der ersten Hälfte, wo ist in den ersten dreißig Minuten bloß der Kampfeswille des letzten Heimspiels geblieben?“, suchte Erb hinterher nach Antworten bezüglich der behäbigen ersten Hälfte, die 9:14 endete. Die Aufholjagd kam zu spät, mehr als eine Ergebnisverbesserung sollte nicht drin sein.

„Hauptsache gewonnen“, damit zogen die Männer des TSV Rot einen Strich unter das 29:23 beim Tabellenletzten HSG Ettlingen. Die engagierten Mittelbadener ließen sich kaum abschütteln und hielten die Partie lange Zeit offen.

Die ersten Minuspunkte der Saison haben den Verbandsliga-Frauen der KuSG Leimen die Stimmung am Wochenende verhagelt. „Leider konnten wir nicht an die Leistungen der letzten Wochen anknüpfen und mussten so die Niederlage hinnehmen“, sagte KuSG-Trainer Martin Scherz zum 19:22, der die zweite Halbzeit dafür verantwortlich machte, „sechs Tore in diesem Zeitraum und kein einziger Treffer in den letzten neun Minuten reichen nicht aus, um ein Spiel erfolgreich zu gestalten.“

Erfreulicher verlief der Sonntag für die Männer der KuSG in der 1. Kreisliga. Zuhause gegen den TSV Rot II feierten sie einen 31:24-Erfolg. An der Spitze zieht die zweite Mannschaft der SG Nußloch weiterhin ihre Kreise. Beim TV Dielheim setzte sie sich ungefährdet mit 32:23 durch. Christopher Müller traf dabei insgesamt acht Mal.

 

Zum Glück sind jetzt drei Wochen Pause

Handball-Verbandsliga Frauen: Ersatzgeschwächte SG Walldorf Astoria unterliegt 20:23 (13:10) beim TV Schriesheim

Schriesheim/Walldorf. (bz) Es wird Zeit, dass die Verbandsliga-Frauen der SG Walldorf Astoria eine Pause bekommen. Stark ersatzgeschwächt mussten sie sich am Samstagabend beim TV Schriesheim mit 20:23 trotz 13:10-Halbzeitführung geschlagen geben.

„Wir haben zurecht verloren“, redete Walldorfs Trainerin Jeannette Ullrich gar nicht erst um den heißen Brei herum, „zu viele Fehler bedingt durch Unkonzentriertheiten waren der Grund dafür. Das konnten wir in der ersten Halbzeit noch kompensieren, später haben wir aber zusätzlich die Disziplin in der Abwehr verloren.“

Zu Beginn hielten die Gäste nicht nur gut mit, sie lagen quasi die kompletten ersten 30 Minuten in Führung. Drei Minuten vor der Pause gar mit fünf Toren, als Simone Eckert zum 13:8 traf. Über die Halbzeit hinweg schmolz dieses Polster jedoch binnen sieben Zeigerumdrehungen zusammen. Lisa Cardano glich zum 13:13 aus. Damit war die Gegenwehr der Walldorferinnen aber noch nicht gebrochen. Bis zum 17:17 (45.) wechselten sich beide Mannschaften munter ab mit dem Toreschießen. „Es lag nicht an der Kondition, dass wir dann in Rückstand gerieten, sondern daran, dass es uns nicht gelungen ist, die richtigen Entscheidungen zu treffen“, machte Ullrich hierbei den Grund für die Niederlage aus.

Spätestens das 17:22 aus Walldorfer Sicht hatte sieben Minuten vor dem Ende etwas von einer Vorentscheidung. Die Heimsieben ließ sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen, woran auch drei weitere Tore der besten Schützin Vanessa Köhler nichts mehr änderten.

Erst am 17. November müssen die Frauen wieder ran, dann im Derby bei der KuSG Leimen. „Ich hoffe, dass sich meine Mannschaft besinnt und sich die Trainingsbeteiligung stetig erhöht“, appelliert Ullrich an ihre Spielerinnen. Gleichzeitig hilft die Pause den gesundheitlich Angeschlagenen sich zu auszukurieren. „In Anbetracht der Umstände, seit Rundenbeginn sind wir ständig auf Aushilfen angewiesen, müssen wir mit dem aktuellen Punktestand von 8:6 zufrieden sein“, schließt Ullrich ihr Fazit zum Samstag.

SG Walldorf Astoria: Haffner, Hoba (beide Tor); Schreck 1, Köhler 5/1, Mommert, Fleig 4/1, Kleinert, Grüssinger, Eckert 1, Schahn 4, Mildenberger 1, Neuert 4.

Den Sieg mit der Stimme bezahlt

Handball-Verbandsliga Männer: Handschuhsheim schlägt Dossenheim mit 25:22 – Trainer Schanks Stimme hat sich hinterher verabschiedet

Handschuhsheim. (bz) Tabellenstände interessieren nicht, wenn es auf der Platte losgeht. Dieser Tatsache war sich der TSV Handschuhsheim bewusst gewesen, als er am Samstagabend den TSG Germania Dossenheim zum Verbandsliga-Derby empfing.

„Wir hatten eine gute Chancenauswertung und das Geschehen über 60 Minuten in unseren Händen“, sagte ein sehr zufriedener TSV-Trainer Sebastian Schank. Er hatte allen Grund dazu, schließlich verlor seine Mannschaft die fünf vorangegangenen Partien allesamt. Teilweise sehr knapp und ärgerlich. „Jetzt sind wir ein wenig Ballast losgeworden, was die Jungs entsprechend gefeiert haben“, gab Schank einen Einblick in das Seelenleben seiner Schützlinge.

Dabei war der Trainer alles andere als gut zu verstehen. „Da es in der Halle sehr laut war, musste ich meine eigene Lautstärke entsprechend anpassen“, schmunzelte Schank und konnte den Sonntag ohne kraftvolle Stimme damit leichter verkraften.

Sein Trainerkollege aus Dossenheim gab fair seine Glückwünsche weiter. „Es war ein verdienter Sieg für Handschuhsheim, 22 Tore und eine schwache Leistung im Angriff waren zu wenig“, fasste Nicolai Elfner zusammen, dem die Manndeckung gegen sich nicht schmeckte, „das hat uns sehr wehgetan.“

Dadurch, dass Handschuhsheim den TSG-Spielertrainer aus dem Spiel nahm, Elfner gelang auf diese Weise immerhin ein Feldtor, konnte sich der Außenseiter im Fünf-gegen-Fünf die entscheidenden Vorteile erspielen. Bis auf einmal kurz nach der Pause lagen die Gastgeber stets in Front. „Endlich hatten wir im Vergleich zu den Wochen davor keine schwache Phase“, machte Schank einen weiteren wichtigen Aspekt aus. Passenderweise zu so einer Leistung gesellte sich der starke Auftritt von Salem Abou-Zahra im TSV-Tor. „Salem hat einfach nur super gehalten“, zog Schank den sprichwörtlichen Hut vor seinem Torhüter.

In der wilden Schlussminute, in der vier Tore fielen, behielt Handschuhsheim die Nerven und tütete den verdienten Heimsieg ein. Damit gelang der Sprung auf Rang zwölf, während Dossenheim mit nunmehr 8:6-Punkten die Chance verpasste, zum Zweiten und Dritten aufzuschließen.

TSV Handschuhsheim: Kücherer, Abou-Zahra (beide Tor); Krembsler 6/2, Wehrle, Ullmerich 2, Joswig, Hoffmann, Hoeppe 2, Bald 5, Hanken, Koch, Schmitt 4, Frank 4, Stupp 2.

TSG Dossenheim: Arndt (Tor), Jünger 3, Heinicke 4, Kaul, N. Elfner 5/4, Fabig 5, Heinicke, D. Elfner, Winterer, Dehnert 1, Krause 1, Zach, Breitschwerdt 3.