Sieg, Niederlage und Relegationsplatz

 

HSG St. Leon/Reilingen – TV Hardheim 30:27 (17:11)

 

(krau) St. Leon startet mit Sieg in turbulentes Wochenende - Starker erster Abschnitt reicht aus

 

Zwei total verschiedene Halbzeiten bot die Nachhol-Begegnung zwischen der HSG St. Leon/Reilingen und dem TV Hardheim am vergangenen Freitag in der Fritz-Mannherz- Halle in Reilingen. Beim 30:27-Heimerfolg zeigte das Badenliga-Team der HSG zwei völlig unterschiedliche Leistungen, was allerdings auch für die Gäste zutrifft. Den ersten Durchgang dominierten die Gastgeber fast nach Belieben. "Wir haben eine sehr starke erste Hälfte gespielt", hatte Trainer Bernd Feldmann allen Grund zur Freude. Gestützt auf eine sehr bewegliche und kompakte Defensive ließ die HSG dem gegnerischen wurfstarken Rückraum kaum Gelegenheit, zur Entfaltung zu kommen. Zahlreiche Bälle wurden durch die sehr aufmerksame Abwehr herausgespielt und in Tempogegenstöße umgemünzt, wobei die Chancenverwertung im optimalen Bereich lag. Der TVH hatte während der ersten Halbzeit keine adäquaten Mittel, dem quirligen und konzentrierten Spiel der HSG Paroli zu bieten. Einzig über den Kreis boten sich den Gästen einige Chancen, die auch konsequent genutzt wurden. Doch dem Angriffswirbel der HSG tat das keinen Abbruch. So war die 17:11-Pausenführung auch nicht überraschend. "Die erste Halbzeit haben wir verschlafen", haderte auch TVH-Coach Karoly Kovacs, der mit dem zweiten Abschnitt zufriedener war: "In der zweiten Halbzeit hatten wir eine aggressivere Abwehr und haben im Angriff gespielt was wir uns vorgenommen haben." Tatsächlich: Die zweite Spielhälfte zeigte ein völlig anderes Bild. Hardheim operierte nun mit einer 4:2-Offensive und bereitete der HSG einige Probleme. Vor allem der Rückraum war nun des Öfteren erfolgreich, weil die HSG-Abwehr nun etwas nachlässig agierte. Beim 25:25 witterten die Gäste noch einmal Morgenluft. Doch in der Schlussphase konnte die HSG noch einen Zahn zulegen und brachte mit dem 30:27 den fünften Sieg in Folge unter Dach und Fach.

Die Gäste begannen die Partie mit sehr viel Engagement. Mit drei schnellen Treffern, vor allem über den Kreis, kamen sie zu einer 3:1-Führung. Doch die HSG hatte schnell die Defensive organisiert und blieb im weiteren Verlauf der ersten Hälfte das dominierende Team. Eine sehr konzentrierte und aufmerksame Defensive attackierte frühzeitig das Angriffsspiel des Gegners. Auch die Anspiele an den Kreis wurden unterbunden und die herausgespielten Ballgewinne wurden konsequent über erste und zweite Welle in Tore umgesetzt. Insgesamt wurde das Angriffsspiel sehr strukturiert aufgebaut und mit dynamischen Aktionen die gegnerische Abwehr überwunden. Aus dem 1:3 machte die HSG ein 7:3. Nach einer Auszeit des TVH kam zwischenzeitlich etwas Unruhe ins HSG-Team. Doch nach dem 9:6 hatten sich die Gastgeber wieder gefangen. Vor allem die Offensive lief nun auf Hochtouren. Gelungene Kreuzbewegungen, Anspiele an den Kreis und platzierte Würfe aus der zweiten Reihe brachten eine 15:7-Führung. Kleine Nachlässigkeiten seitens der HSG vor dem Halbzeitpfiff ließen Hardheim noch ein wenig aufkommen. Doch zur Pause lagen die Gastgeber deutlich und verdient mit 17:11 in Front.

Nach dem Seitenwechsel knüpfte das HSG-Team zunächst nahtlos an die Leistungen des ersten Durchgangs an und hatte beim 19:12 eine komfortable 7-Tore-Führung inne. Doch die Gäste wirkten in der Folgezeit wacher und zeigten sowohl in der Abwehr als auch im Angriff ein wesentlich aggressiveres und konzentriertes Spiel. Mit einer taktischen Änderung waren sie nun des Öfteren über ihren wurfstarken Rückraum erfolgreich. Die HSG-Defensive verstand es nicht mehr, die Räume eng zu machen und ließ den Gästen zu viel Raum, den diese auch nutzten. Unkonzentriertheiten und Nachlässigkeit in der Abwehr der HSG wurden von den Gästen konsequent ausgenutzt. In der Offensive zeigte das HSG-Team viel zu breit angelegte Angriffe, spielte mit zu wenig Druck zum Tor und vergab auch die eine oder andere klare Torgelegenheit. Hardheim kam in der 41. Minute auf 21:19 heran und erzielte in der 44. Minute den 22:22-Ausgleich. Das HSG-Team konterte aber und kam durch drei blitzsauber herausgespielte Tore beim 25:22 wieder zu einer 3-Tore-Führung. Hardheim gab sich noch nicht geschlagen. Ein Siebenmeter-Treffer und zwei Tore über den Kreis brachten wieder den 25:25-Ausgleich, es waren immernoch etwas mehr als sieben Minuten zu absolvieren. "Obwohl ich in der Pause mahnende Worte gesprochen habe, war im zweiten Durchgang oft die Disziplin weg", so Feldmann: "Die Mannschaft ließ sich aber nicht hängen und zeigte Einsatz bis zum Schluss." In der spannenden Schlussphase war das HSG-Team in Sachen Einsatz, Engagement und Spielübersicht ihrem Gegner überlegen. Denn obwohl das HSG-Team eine Zwei-Minuten-Strafe hinnehmen musste und die Gäste Morgenluft witterten, zeigten sich die Gastgeber in Unterzahl dominant und erzielten mit zwei beherzten Torwürfen aus dem Rückraum die vorentscheidende 27:25-Führung. Nach dem 28:25 brachten die Gäste zwar einen siebten Feldspieler, doch das HSG-Team spielte die Partie clever zu Ende und kam zu einem letztendlich verdienten 30:27-Erfolg.

 

HSG St. Leon/Reilingen: Winter, Schmidt; Bujdos 3, Rausch 3, Krepper 5, Schmitt 2, Lechner, Kikillus 7, Eichstätter 4, Manke 1, Decker 1, Menger 4, Huber Brenzinger.

TV Hardheim: Berthold, Bauer; Leiblein, Hefner, Steinbach 5, Knobloch 4/4, Käflein 1, Winter 1, Schneider 2, Erbacher 1, Withopf 4, Olhaut 1, R. Steinbach 7, Gärtner 1.

Strafzeiten: 1 - 0.

Siebenmeter: 1/0 - 4/4.

 

TSG Wiesloch – TV Knielingen 34:28 (14:9)

 

(fs) Revanche geglückt: WIesloch schlägt Knielingen - Aufwind nach mäßiger Anfangsviertelstunde

 

Einen ganz wichtigen Sieg feierten die Badenliga-Handballer der TSG Wiesloch gegen den TV Knielingen. „Wir haben heute 60 Minuten lang gekämpft und ein Klasse Spiel abgeliefert", freute sich Wiesloch-Coach Patrick Körner: „Meine Spieler haben als Team funktioniert und sich so die zwei Punkte verdient.“ Im Hinspiel verlor die Körner-Truppe gegen den TVK mit 21:26, war aber bis zur Verletzung von Jonas Ruß auf Augenhöhe. Dementsprechend rechnete sich die TSG Wiesloch gegen die Karlsruher etwas aus, die mit Sven Walther den Top-Torschützen der Badenliga in ihren Reihen haben, was er auch in der Stadionhalle mit elf Toren unter Beweis stellte.

„Wir müssen heute Punkten, wenn wir in der Tabelle dran bleiben wollen“, waren die Worte von Coach Körner vor der Partie. Dementsprechend motiviert und voller Tatendrang ging die TSG in das Alles-oder-Nichts-Spiel. Die Voraussetzungen waren allerdings alles andere als gut. Vadim Kap und Niklas Tichelmann konnten krankheitsbedingt nicht mitwirken, so dass man Christopher Müller aus der zweiten Mannschaft nach oben beorderte.

Das Spiel der TSG war in der Anfangsviertelstunde geprägt von leichten Ballverlusten und einem überragendem David Böhler im Tor. Er war es, der die TSG im Spiel hielt, denn die Fehler im Angriffsspiel bestraften die Knielinger sofort und kamen über den Gegenstoß zu freien Torabschlüssen. Böhler parierte neben zahlreichen freien Würfen, auch einen Siebenmeter und hielt seine Mannschaft somit im Spiel.

Drei Tore in Folge brachten die Weinstädter mit 9:6 in Führung und der TVK nahm seine Auszeit. Bis zur 23. Minute kamen die Knielinger auf ein Tor zum 9:10 heran, ehe nun Patrick Körner seine Grüne Karte zog und sein Team neu einstellte. Bis zum Pausentee lies die TSG keinen Treffer mehr zu und konnte selbst noch vier Mal einnetzen.

Beim Stand von 14:9 wurde die Partie durch die beiden Unparteiischen wieder angepfiffen. Konzentriert und gewillt, die zwei Punkte in der Stadionhalle zu behalten ging die TSG in Halbzeit zwei zu Werke. Dies wurde nach drei gespielten Minuten auch direkt mit einem sieben Tore Vorsprung zum 17:10 belohnt. Die TSG, so dachte manch einer, machte es in der 42. Minute noch einmal spannend, denn der TVK kam bis auf vier Tore heran. Die Zweifel wurden schnell bei Seite gelegt und die TSG erhöhte auf 23:15. Nichts brachte die TSG aus dem Konzept auch die zwei Roten Karten gegen die Abwehrstrategen Michel Sauter (46.) und Christopher Müller (53.) änderten nichts daran. Die Weinstädter spielten weiter ihr Spiel und am Ende stand ein 34:28-Sieg zu Buche. Ausgelassen feierten Spieler und Zuschauer den Sieg nach Abpfiff. Hüpf Wiesloch Hüpf hallte es durch die Stadionhalle und sah Spielern und Trainer die Erleichterung an.

 

TSG Wiesloch: Böhler, Ebikeme; Dörr 4, Ruß 5, N. Maier 6, Müller 2, Dutzi, M. Sauter 4, F. Sauter, B. Maier, van de Locht 9/3, Meudt, Karolus 3, Heim 1.

TV Knielingen: Schucker; Borrmann, Hettich 3, Dinescu, Estedt 3/2, Grüner, Oberst, Meinzer 4, Walther 11/4, J. Rabsch 4, S. Rabsch, Mack 1, Hepperle, Waldmann 2.

Strafzeiten: 7 - 4.

Platzverweise: M. Sauter (Wiesloch, 47.) und Müller (Wiesloch, 54.).

Siebenmeter: 3/3 - 8/6.